Die sechs Stufen des Erlernens einer neuen Sprache

Die sechs Stufen des Erlernens einer neuen Sprache

Anders als ein mathematischer Algorithmus liefert die Sprache nur wenige richtige Antworten. Stattdessen ist sie ein komplexes Geflecht aus nuancierten Bedeutungen, eine Symphonie aus Klängen, die viele Botschaften vermitteln. Diese Komplexität lässt sich anhand der sechs Ebenen der Sprache veranschaulichen:

Prosodie: Das ist der Rhythmus und der Tonfall der Sprache. Sie ist wie die Musik der Sprache und kann sogar Gefühle ausdrücken. Interessant ist, dass dieser musikalische Aspekt der Sprache schon vor der Geburt erlernt werden.

Phonetik: Das sind die Grundlaute der Sprache. Das Erlernen der Laute einer neuen Sprache kann eine Herausforderung sein, besonders für Erwachsene.

Phonologie: Dabei geht es darum, Laute als sinnvolle Bestandteile von Wörtern zu erkennen. Dies kann zu lustigen Missverständnissen führen, wenn man eine Fremdsprache hört.

Morphologie: Hier geht es um die Wortstruktur. Es geht darum, wie wir neue Wörter verstehen, indem wir bekannte Teile erkennen.

Syntax: Dies bezieht sich auf die Satzstruktur. Selbst fließend Sprechende einer zweiten Sprache können manchmal Satzstrukturen durcheinander bringen.

Semantik: Hier geht es um die Bedeutung, die oft vom Kontext abhängt. Ein Wort kann viele Bedeutungen haben, und der Kontext hilft uns zu bestimmen, welche gemeint ist.

Erstaunlich ist, dass Babys all diese sechs Sprachstufen gleichzeitig lernen. Einige, wie die Prosodie, werden sogar schon im Mutterleib aufgenommen. Der Fötus hört die Laute der Stimme seiner Mutter und anderer naher Familienmitglieder und wird so auf den Spracherwerb in der Muttersprache noch vor der Geburt. Wie die jahrzehntelange Forschung gezeigt hat, beinhaltet dieser bemerkenswerte Spracherwerbsprozess bei Babys und Kleinkindern zahlreiche clevere, natürliche und organische Methoden.